Seit 1983 reise ich regelmäßig in die Gegend um Leonidio in Arkadia auf dem Peloponnes. Mein inzwischen verstorbener Onkel bewohnte dort ein bescheidenes, kleines Häuschen, welches ursprünglich ein Ziegenstall gewesen war. Die ursprüngliche, archaische Umgebung hatte mich bereits damals, als Student in ihren Bann gezogen und fasziniert mich bis heute. Von Arkadien ging bereits in der Antike eine ganz besondere Faszination aus, die in Klassikern verewigt ist. Die Sehnsucht nach einem wahrhaftigen und einfachen Leben, welches die Menschen mit dem Begriff Arkadien verbinden, erlebte in der Literatur der Romantik eine Renaissance und bewegt uns bis heute: die Idealisierung und der Traum eines einfachen, ehrlichen und bescheidenen Leben. Ich habe die zarten Veränderungen zwischen 1983 und 2003 und die dann fortschreitende „Modernisierung“ bis heute, 2018, textlich und fotografisch festgehalten. Seit einigen Jahren arbeite ich mit einer analogen Rolleiflex Mittelformatkamera und fange mit dem „neutralen“quadratischen Format die raue, bescheidene, unaufgeregte Schönheit der Landschaft ein. Die Moderne, symbolisiert durch die archaischen Betonrahmenkonstruktionen, inszeniert den Blick aus der Zukunft in die Vergangenheit. Die Schönheit Arkadiens bleibt dabei etwas ewiges, dauerhaftes und beständiges.